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Pressestimmen

klassik heute

Besprechung CD "Mirabile Mysterium"



Diese CD versammelt viele Advents-Klassiker der Chormusik, aber auch einige Überraschungen. Das 1996 von Matthias Jung gegründete und geleitete Sächsische Vokalensemble gehört wohl zu den besten deutschen A-capella-Chören: Sehr kompakt und lebendig-dicht ist der Chorklang, dazu oft schwebend leicht, vor allem bei den Männerstimmen, da wird nie auf die Stimme gedrückt. Insgesamt orientiert sich der Klang am Klang der Knabenchöre […] Der Sopranklang ist gerade und klar, ein bisschen eingedunkelt und vermeidet alles Sopranspitzige. Berückend sind die Pianissimi, die sich oft am Ende ins Unhörbare verlieren. Die Solisten sind Chorsänger, die auch mal Solo singen, und nicht Solisten, die notgedrungen im Chor singen. 
Manchmal entstehen die Pianissimi auch aus dem Unhörbaren […] Mystisch glühend beginnt Maria durch ein Dornwald ging in der Bearbeitung von Günter Raphael, vor allem aber die Bearbeitung von Es ist ein Ros‘ entsprungen von Jan Sandström: Wie traumgeboren entsprießt das Lied aus einem dunklen Chorcluster. Wie schimmerndes Gold ist der Chorklang bei Lux aurumque von Eric Whitacre, herbscharf in Auf dem Berge, da gehet der Wind in der Bearbeitung von Felix Woyrsch, chromatisch „bitter“ und nicht romantisch verschwimmend in Max Regers Unser lieben Frauen Traum […] insgesamt eine Demonstration reinster A-capella-Chorkunst, die im letzten Choral (Ich steh an deiner Krippen hier) sich ebenso schlicht wie kraftvoll darbietet. […] 

Rainer W. Janka

CD "Mirabile Mysterium" - Sächsisches Vocalensemble, Matthias Jung
Label/Verlag: cpo