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Musik aus königlicher Feder

Das Sächsische Vocalensemble feierte sein 25-Jähriges mit einem weiteren Festkonzert.

Amalie von Sachsen war nicht nur Mitglied der königlichen Familie, sondern auch Komponistin. Am Wochenende wandten sich Matthias Jung, das Sächsische Vocalensemble und das Ensemble Musica Florea aus Prag ihren Werken zu, zunächst in der Dresdner Annenkirche, am Folgetag in Prag. Das Gedenkkonzert zum 150. Sterbetag war gleichzeitig ein Festkonzert für das Sächsische Vocalensemble, das 1996 gegründet wurde.

Mit Václav Jan Tomášeks Hymnus de Spiritu Sancto begann man mit einem Komponisten, den Amalie von Sachsen aus ihren Prager Jahren gekannt haben dürfte, von der Prinzessin wurden Salve Regina, Stabat Mater und Magnificat aufgeführt, die Missa sancta Nr. 1 Carl Maria von Webers schloss den Abend […]

So konnte sich die Dramaturgie stetig steigern – schon Tomášeks Hymnus hatte mit Hörnern für besondere Klangfarben gesorgt. Die Werke der Amalie von Sachsen […] beeindrucken [...] schon originär, gleichzeitig bewies die Komponistin ein Gespür für Stimmen.

Die Solisten Felicitas Wrede (Sopran), Henriette Gödde (Alt), Martin Lattke (Tenor) und Tomáš Král (Bass) traten oft im Duett auf, wobei sie Ausgewogenheit bewiesen. […] Die Artikulation der lateinischen Texte gelang dem Vocalensemble sehr gut, ebenso die Darstellung getrennter Stimmpassagen. […]

[Weber] hatte seinem geistlichen Werk außerordentliche Effekte bis hin zum von einem Solo des von Cellosolo und Hörnern umrahmten Sopran eingepflanzt, was Matthias Jung mit gewohnt energischem Dirigat kontrastreich herausarbeitete. […] Der Chor konnte sich in den fünf Messeteilen gleich mehrfach im Osanna steigern, seine Gestaltungskraft aber auch schon am Ende des Gloria romantisch-expressiv auf einen Höhepunkt führen. Manchmal allerdings, wie am Schluss des Magnificats Amalie von Sachsens, schien die Klangkraft deutlich übersteigert.

Musica Florea als farbenreicher Gestalter und Partner darf hier nicht vergessen werden […] – eine eindrucksvolle Darbietung!

Wolfram Quellmalz