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Sächsisches Vocalensemble in der Annenkirche



Den Buß- und Bettag nahm das Sächsische Vocalensemble unter Matthias Jung zum Anlass, in der Dresdner Annenkirche ein Konzert zu Gehör zu bringen, in dem sich alles um Mozart drehte und doch nicht jede Note von ihm war. Und was wurde das für eine grandiose Aufführung! Die Mythen um Mozarts Requiem d-Moll KV 626 sind vielfältig […] Fest steht, dass Mozart das Werk im Schatten seines eigenen Todes schrieb und er nur teilweise damit fertig wurde. Zwei seiner Schüler versuchten sich […] mit der Vollendung, zunächst Joseph Eybler und später […] Franz Xaver Süßmayr.
[…] Matthias Jung hatte sich für das „Dies irae“ nach Eybler und die weiteren Ergänzungen von Süßmayr entschieden. Dazu kam noch [… ein] „Libera me“ von Ignaz Ritter von Seyfried.
Das Sächsische Vocalensemble nahm sich der Werke mit feinstem gestalterischen wie klanglichen Feingefühl an, ausgezeichnet mit einem Höchstmaß an Homogenität. Immer wieder […] gewinnt man in Konzerten dieses Chores den Eindruck, dass er sich mit Matthias Jung im allergrößten Einverständnis befindet. […]
So war alles bestens und die innere Beteiligung der Ausführenden teilte sich ganz unmittelbar mit […] Alles wirkte dynamisch vielschichtig, tief schürfend und klanglich vorzüglich ausbalanciert.
Gut und ohne opernhafte Allüren fügte sich das Solistenquartett Barbara Christina Steude, Marlen Herzog, Stephan Scherpe und Tobias Berndt ein. Die Zusammenarbeit des Sächsischen Vocalensembles mit der Batzdorfer Hofkapelle hat eine gute Tradition. […]
Zu den Werken, die Mozarts Feder kurz vor seinem Tode entsprangen, gehört auch das „Ave verum corpus“ […] Das Sächsische Vocalensemble sang [das Werk] so zurückhaltend, so fein nuanciert, so innig-schlicht, wie es eigentlich gedacht war und wie es auch heute noch das Publikum erreichen kann. Ein Ereignis!

Mareile Hanns

Rezension zum Konzert 21.11.2018 "Wolfgang Amadeus Mozart - Requiem", Annenkirche Dresden